Ein Dekubitus ist eine schwere Komplikation bei immobilisierten Patienten. Die Entstehung von Druckgeschwüren hängt von vielen Faktoren ab, weshalb eine wirksame Prophylaxe eine Herausforderung darstellt.
In diesem Artikel werden einige erfolgversprechende Maßnahmen zur Vermeidung von Dekubiti erläutert. Die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung eines Dekubitus ist die Vermeidung von Druck auf die betroffene Stelle. Dazu müssen die Pflegekräfte den einwirkenden Druck, die individuelle Expositionszeit und die einwirkenden Scherkräfte berücksichtigen.
Es ist ihre Aufgabe, das individuelle Risiko einzuschätzen und prophylaktische Maßnahmen zu planen und durchzuführen. Zu Beginn des pflegerischen Auftrags muss das individuelle Risiko erfasst werden. Eine strukturierte Risikobewertung sollte so schnell wie möglich innerhalb der ersten acht Stunden nach Aufnahme des Patienten erfolgen. Dabei sollten Personen, die bereits einen Dekubitus hatten oder aktuell aufweisen, besonders genau untersucht werden. Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Aktivität, akuten Erkrankungen oder Multimorbidität, sowie Personen mit Durchblutungsstörungen benötigen ebenfalls besondere Aufmerksamkeit.
Die individuelle Risikobewertung bei der Dekubitus-Prophylaxe ist von entscheidender Bedeutung. Jeder Patient ist anders und hat unterschiedliche Risikofaktoren, die berücksichtigt werden müssen. Es ist Aufgabe der Pflegekräfte, das individuelle Risiko zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Eine strukturierte Risikobewertung sollte innerhalb der ersten acht Stunden nach der Aufnahme des Patienten durchgeführt werden. Hierbei sollten Personen mit einem bereits bestehenden Dekubitus oder solchen, die aktuell einen aufweisen, besonders genau untersucht werden.
Darüber hinaus benötigen auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Aktivität, akuten Erkrankungen oder Multimorbidität sowie Personen mit Durchblutungsstörungen eine besondere Aufmerksamkeit. Denn diese Faktoren können das Risiko eines Dekubitus erhöhen. Eine frühzeitige Risikobewertung und entsprechende Maßnahmen können dazu beitragen, das Auftreten von Druckgeschwüren zu vermeiden und somit die Gesundheit der Patienten zu schützen.
Eine Inspektion der Haut zu Beginn des pflegerischen Auftrags ist unerlässlich. Besonders gefährdete Stellen, sogenannte Prädilektionsstellen, müssen besonders genau untersucht werden. Dazu gehören Areale über Knochenvorsprüngen mit besonders dünner Hautschicht, wie das Kreuzbein, das Fersenbein, der große Rollhügel, der Außen- und Innenknöchel und das Sitzbein.
Eine Inspektion der Haut ist ein wesentlicher Bestandteil jeder pflegerischen Beurteilung. Eine gründliche Hautbeurteilung zu Beginn des pflegerischen Auftrags kann dazu beitragen, dass Hautveränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Besonders gefährdete Stellen, die als Prädilektionsstellen bezeichnet werden, müssen sorgfältig untersucht werden, da sie ein höheres Risiko für Hautveränderungen wie Druckgeschwüre haben.
Die genannten Prädilektionsstellen, wie das Kreuzbein, das Fersenbein, der große Rollhügel, der Außen- und Innenknöchel und das Sitzbein, haben alle eins gemeinsam: Sie sind alle über Knochenvorsprüngen lokalisiert und haben eine besonders dünne Hautschicht. Wenn ein Patient für längere Zeit in derselben Position verbleibt, kann es zu einem erhöhten Druck auf diese Stellen kommen, was zu Hautschäden führen kann.
Daher ist es wichtig, diese Bereiche genau zu untersuchen und prophylaktische Maßnahmen zu ergreifen, um die Hautintegrität zu erhalten.
Im Rahmen der Hautinspektion sollte auch die Hautfarbe, -temperatur und -feuchtigkeit bewertet werden. Darüber hinaus sollte das Vorhandensein von Rötungen, Schwellungen, Wunden, Blasen oder anderen Anomalien überprüft werden. Wenn der Verdacht auf eine beginnende Hautschädigung besteht, sollte der Pflegeplan entsprechend angepasst werden, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern.
Auch die Haut unter und rund um medizinische Hilfsmittel muss regelmäßig auf Anzeichen von druckbedingten Verletzungen untersucht werden. Eine präventive Hautpflege ist förderlich. Die Haut sollte sauber und trocken sein, und es sollten Hautreinigungsmittel mit einem auf die Haut angepassten pH-Wert von 5,5 zum Einsatz kommen. Bei bestehender Inkontinenz sollte die Haut umgehend nach Inkontinenzepisoden gereinigt werden.
Es ist wichtig zu wissen, dass langfristiger Kontakt mit Stuhl und Urin die Haut schädigen kann und zu einer Inkontinenzasoziierten Dermatitis (IAD) führen kann, die ein Risiko für die Entwicklung eines Dekubitus darstellt. Hier sind Hilfsmittel wie Urinalkondome und adäquate Inkontinenzartikel von entscheidender Bedeutung. Zudem wird der Einsatz von prophylaktischen Verbänden empfohlen. Bei prominenten Knochenvorsprüngen wie Fersen und am Kreuzbein sollten Polyurethanschaumverbände verwendet werden. Trotz Schaumverband muss weiterhin eine Haut- und Gewebebewertung stattfinden. Empfehlenswert sind daher Produkte mit Silikonrändern, die ein einfaches Anheben zur täglichen Kontrolle ermöglichen.
Weitere prophylaktische Maßnahmen umfassen die Verwendung von speziellen Lagerungshilfen, wie z.B. Lagerungskissen, spezielle Matratzen oder Luftkissen, um den Druck auf bestimmte Stellen zu minimieren. Auch regelmäßige Positionierungswechsel sind wichtig, um den Druck gleichmäßig auf verschiedene Stellen zu verteilen und die Durchblutung zu fördern. Eine regelmäßige Dokumentation der Pflegemaßnahmen und der Hautbeurteilung ist unerlässlich, um eine Überwachung des Zustands des Patienten zu gewährleisten und frühzeitig reagieren zu können.
Zusammenfassend ist die Dekubitus-Prophylaxe eine wichtige Aufgabe in der Pflege von immobilisierten Patienten. Eine strukturierte Risikobewertung, eine gründliche Hautinspektion, eine präventive Hautpflege, die Verwendung von prophylaktischen Verbänden, speziellen Lagerungshilfen und regelmäßige Positionierungswechsel sind wichtige Maßnahmen, um die Entstehung von Dekubiti zu verhindern. Eine regelmäßige Überwachung und Dokumentation ist dabei unerlässlich, um eine rechtzeitige Reaktion zu gewährleisten und eine Verschlimmerung des Zustands zu vermeiden.
Also bleibt gesund und munter!
Eure
Schwester Eva
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Bildnachweis: Pro Lizenz Canva
Literatur:
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Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) (Hrsg.). (2015). Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden (1. Aktualisierung 2015). Hochschule Osnabrück, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. https://www.dnqp.de/fileadmin/HSOS/Homepages/DNQP/Dateien/Experten standards/Pflege_von_Menschen_mit_chronischen_Wunden/ChronWu_Akt _Auszug.pdf
NPUAP/EPUAP/PPPIA: National Pressure Ulcer Advisory Panel, European Pressure Ulcer Advisory Panel and Pan Pacific Pressure Injury Alliance. Prevention and Treatment of Pressure Ulcers: Quick Reference Guide. Emily Haesler (Ed.). Cambridge Media: Osborne Park, Australia; 2014
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