Was ist jetzt das Modell nach Gordon und was sagt es aus?
Spannend wird es wie man es in seiner täglichen Pflegepraxis dann umsetzen möchte...
Was soll ich in meiner täglichen Arbeit als Pflegefachkraft mit dem Fünf - Stufen Modell von Gordon machen?
Doch fangen wir mal von ganz vorne an…
Bevor wir uns mit den verschiedenen Möglichkeiten des Pflegeprozesses auseinandersetzen können, müssen wir uns noch mal gaaaanz kurz die Grundlagen reinziehen:
Die Grundlagen:
Den Gedanken, Pflege planend zu gestalten hatten amerikanische Krankenschwestern wie z. B. Virginia Henderson bereits in den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Dahinter stand die Idee, dass die Pflege ihr professionelles Handlungsziel erreicht, indem sie einen Prozess initiiert, in dessen Verlauf sie sicherstellen muss, dass den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen Rechnung getragen wird.
Entsprechende Interventionen gilt es deshalb mit dem Pflegebedürftigen auszuhandeln, auf der professionellen Wissensgrundlage zu überprüfen und ggf. gemeinsam mit dem Pflegebedürftigen2 zu verändern. Eine intensivere Diskussion über den Pflegeprozess als strukturierter Problemlösungsprozess einerseits und als Interaktionsgeschehen andererseits wird in Deutschland erst seit der Entwicklung der Pflegewissenschaft geführt.
Der Pflegeprozess ist eine Arbeitsmethode und geht davon aus, dass Pflege ein dynamischer Problemlösungs- und Beziehungsprozess11 ist. Er besteht aus logisch aufeinander aufbauenden Phasen/Schritten12, die sich wechselseitig beeinflussen. Seinen Ursprung hat der Pflegeprozess in der Systemtheorie, der Kybernetik13 und in der Entscheidungstheorie
In Deutschland gilt der Pflegeprozess als anerkannte fachliche Methode zur systematischen Beschreibung der professionellen Pflege. Die konkrete inhaltliche Ausgestaltung der jeweiligen Schritte des Pflegeprozesses, z. B. die Festlegung der Pflegeziele, wird klientenbezogen anhand der pflegeinhaltlichen Orientierung gestaltet.
Die Schritte des Pflegeprozesses orientieren sich an den Problemen, Fähigkeiten und Ressourcen des Pflegebedürftigen und haben zum Ziel:
Sicherheit für die Pflegebedürftigen im Pflegeverlauf herzustellen
den Pflegebedürftigen und seine Angehörigen in die Pflege mit einzubeziehen
die personelle und fachliche Kontinuität in der Durchführung pflegerischer Leistungen zu gewährleisten - die Qualität der Pflege- und Betreuungsleistung zu sichern
jederzeit die objektive Beurteilung der Pflegeleistungen zu ermöglichen
den innerbetrieblichen und interdisziplinären Informationsfluss für alle Prozessbeteiligten zu gewährleisten
Leistungen transparent und nachvollziehbar darzustellen
den juristischen Nachweis der Pflegequalität im Sinne einer Beweissicherung zu führen.
Die Pflegefachkraft erkennt im Pflegeprozess individuelle Ressourcen und Pflegeprobleme des Kunden/Klienten. Sie entscheidet, welche Ziele oder Ergebnisse verfolgt werden und welches pflegerische Handeln (Interventionen, Pflegemaßnahmen) zum Erreichen dieser Ziele notwendig ist. Die Verschriftlichung des Pflegeprozesses ist die Pflegedokumentation und ist ein ständiger, auf den Kunden/Klienten ausgerichteter, individueller Prozess (Verlauf). Der Pflegeprozess beginnt stets mit der Datensammlung und Beurteilung (Pflegeassessment/Einschätzung/ Informationssammlung). Eine einheitliche Fachsprache im Pflegeprozess ist notwendig, um einerseits die Pflege ohne Kommunikationsverluste professionell zu gestalten und anderseits, um eine Berufsverantwortung zu übernehmen.
Der Pflegeprozess ist ein roter Faden, an dem sich Pflegefachkräfte orientieren, um ihre fachliche und praktische Expertise zielorientiert einzusetzen
Pflegeprozess als Theorie der Pflegeorganisation
Zur Darstellung des Pflegeprozesses existieren verschiedene Modelle. Im Folgenden werden die drei wichtigsten Modelle dargestellt.
Die drei Modelle sind:
• VIER-STUFEN-MODELL von Yura und Walsh (1967)
• FÜNF-STUFEN-MODELL von Gordon (1994)
• SECHS-STUFEN-MODELL von Fiechter und Meier (1981)
Das Stufenmodell nach Gordon
Ein anderes Modell von Gordon beschreibt den Pflegeprozess in fünf Stufen:
Assessment,
Diagnose,
Planung,
Intervention,
Evaluation.
Gordon teilt den Pflegeprozess in zwei Möglichkeiten der Problemlösung ein:
1. Pflegeassessment/Einschätzung (SIS)
2. Pflegediagnosen (Pflegeprobleme)
3. Pflegeplanung (Maßnahmenplan)
4. Pflegeimplementation / Umsetzung (Tagesstruktur)
5. Pflegeevaluation/Bewertung (Überprüfung der Wirkung der durchgeführten Maßnahmen)
Sehr schön übersichtlich finde ich diese Aufstellung von der AOK:
Die Leseprobe könnt ihr Euch unten bei dem Link gratis downloaden:
So sehr unterscheiden sich diese ganzen Modelle nicht wirklich, oder?
So das war jetzt ganz schon viel Theorie und falls ihr noch Fragen habt schreibt mir das doch bitte unten gerne in die Kommentare rein.
Ganz liebe Grüße
Eure Schwester Eva
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