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Was ist ein Pflegefehler?

Aktualisiert: 19. Okt. 2022

Was genau ist eigentlich ein Pflegefehler?




Was sind Pflegefehler?


Ein Pflegefehler ist im Rahmen der professionellen Pflege eines Patienten die negative Abweichung vom aktuellen Wissensstand in der Pflegewissenschaft. Beispiele in der Praxis für einen Verstoß gegen die pflegerische Sorgfaltspflicht sind Druckgeschwüre durch fehlende Umlagerung, Kieferveränderungen durch unregelmäßiges Einsetzen der Kieferprothese, Austrocknen durch unzureichende Zufuhr von Flüssigkeit, Schäden durch verspätetes Hinzuziehen eines Arztes und Infektionen durch unsteriles Arbeiten.


"Bei jemandem, der optimal versorgt wurde, finden Sie keine wunden Stellen."

Heike Noe, Pflegerin - Artikel in Zeit Online Arbeit - Wir brauchen Hilfe, Herr Spahn!



Fehler in der gesundheits- und altenpflegerischen Versorgung können schwerwiegende negative Folgen haben, unnötig individuelles Leiden erhöhen und die Versorgungskosten steigern. Pflegende können ihre Fehler selbst als Versagen und als Verrat am Patienten wahrnehmen. In der Folge fühlen sie Bedauern, Reue sowie Schuld und können tief traumatisiert sein. Aber auch positiv zu bewertende Folgen sind möglich, wenn aus Fehlern gelernt werden kann und Betroffene daran wachsen. Im Vergleich zu Studien, die die Konsequenzen von Fehlern für Pflegeempfänger vielfältig untersucht haben, sind jedoch die Forschungsergebnisse über die Fehlerfolgen für Pflegende limitiert.


Was kann ich als Angehöriger oder Patient bei einem Pflegefehler-Verdacht unternehmen?


Als Patient in einem Krankenhaus oder einer ambulanten oder stationären Pflegeeinrichtung für Senioren braucht man Pflegefehler nicht hinzunehmen. Die jeweilige Pflegeinstitution hat eine Dokumentation der Pflege durchzuführen. Wurde diese nicht ordnungsgemäß geführt, so kehrt sich die Beweislast zugunsten des Patienten um. Dann hat die betroffene Einrichtung zu beweisen, dass Sie gemäß dem aktuellen Erkenntnisstand gepflegt hat.


Sie können sich bei einem Verdacht an Ihre Krankenkasse oder den für das Bundesland zuständigen MDK wenden. Sollte ein sehr schwerer Verdacht vorliegen, wenden Sie sich direkt Ihren Anwalt.


Sollte es sich um eine Gefahr für Leib und Leben handeln, wenden sich sich direkt an die Polizei bzw. Kripo.


Für weitere Fragen und Tipps kontaktieren Sie mich gerne...



Ihre


Eva B. Mertens



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