Gezieltes Handeln statt Blindflug: Die Risikomatrix als Instrument der Pflegequalität
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Gezieltes Handeln statt Blindflug: Die Risikomatrix als Instrument der Pflegequalität



Die Risikomatrix der SIS® mal anderes!



In der Pflege spielt die strukturierte Informationssammlung eine wichtige Rolle, um Risiken für Patienten zu minimieren und eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Die Risikomatrix ist dabei ein praktisches Instrument, das eine systematische Erfassung von Informationen und eine gezielte Risikoeinschätzung ermöglicht.


Warum ist eine strukturierte Informationssammlung in der Pflege wichtig?


Eine strukturierte Informationssammlung ist ein unverzichtbarer Bestandteil in der Pflege, um eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen. Durch eine systematische Datenerfassung können Risiken erkannt und minimiert werden, bevor es zu Komplikationen kommt. Zudem erleichtert eine strukturierte Informationssammlung die Kommunikation innerhalb des Pflegeteams und zwischen den verschiedenen Gesundheitsberufen.





Wie funktioniert die Risikomatrix?


Die Risikomatrix ist ein praktisches Instrument zur systematischen Erfassung von Informationen und gezielten Risikoeinschätzung. Hierbei werden Risiken nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet und in einer Matrix dargestellt. Dazu werden in der Regel Farben oder Zahlen verwendet, um die Bewertung zu visualisieren.


Ein Beispiel für eine Risikomatrix in der Pflege könnte wie folgt aussehen:


Eintrittswahrscheinlichkeit:


1 = Selten

2 = Gelegentlich

3 = Häufig

4 = Sehr häufig


Auswirkung:


1 = Keine/niedrig

2 = Gering

3 = Mäßig

4 = Hoch

5 = Sehr hoch


Anhand dieser Bewertung kann das Pflegeteam Risiken identifizieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Risiken zu minimieren.


Wie kann die Risikomatrix in der Pflege praktisch angewendet werden?


Die Anwendung der Risikomatrix in der Pflege kann in verschiedenen Bereichen erfolgen, beispielsweise bei der Sturzprävention, der Dekubitusprophylaxe oder der Vermeidung von Infektionen. Im Folgenden wird die Anwendung anhand des Beispiels der Sturzprävention erläutert:





Schritt 1: Erfassung von Daten zur Sturzgefährdung, beispielsweise durch Beobachtung des Patienten, Befragung von Angehörigen und Pflegepersonal oder Auswertung von bisherigen Sturzereignissen.

Schritt 2: Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung von Stürzen. Hierbei können beispielsweise folgende Kriterien herangezogen werden:


Eintrittswahrscheinlichkeit:


1 = Patient ist mobil und stabil

2 = Patient benötigt Gehhilfen oder Unterstützung beim Aufstehen

3 = Patient hat Gleichgewichtsstörungen oder Unsicherheit beim Gehen

4 = Patient ist verwirrt oder unruhig


Auswirkung:


1 = Keine Verletzung

2 = Prellungen oder Schürfwunden

3 = Knochenbrüche oder Kopfverletzungen


Schritt 3: Ermittlung der Risiken anhand der Risikomatrix.


Beispielsweise könnte ein Patient mit Gleichgewichtsstörungen und Unsicherheit beim Gehen als Risikopatient eingeordnet werden. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist hoch (3) und die Auswirkung bei einem Sturz ist mäßig (3).


Daher ergibt sich ein Gesamtrisiko von 9 (3 x 3).




Schritt 4: Ableitung von Maßnahmen zur Risikominimierung. Hierbei können beispielsweise folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Anpassung der Umgebung (z.B. Entfernung von Stolperfallen, rutschfeste Unterlage)

  • Einsatz von Hilfsmitteln (z.B. Gehhilfen, Anti-Rutsch-Socken)

  • Schulung des Patienten (z.B. Techniken zur Sturzvermeidung, Bewegungstraining)

Schritt 5: Überwachung und Dokumentation der Maßnahmen sowie regelmäßige Überprüfung der Risikobewertung.

Die Risikomatrix kann somit als praktisches Instrument zur systematischen Erfassung von Informationen und gezielten Risikoeinschätzung eingesetzt werden. Durch eine frühzeitige Identifikation von Risiken und entsprechende Maßnahmen können Komplikationen vermieden und eine bestmögliche Versorgung gewährleistet werden.




Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine strukturierte Informationssammlung und die Anwendung der Risikomatrix in der Pflege unverzichtbar sind, um eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen.


Durch eine systematische Datenerfassung und gezielte Risikoeinschätzung können Risiken frühzeitig erkannt und minimiert werden, bevor es zu Komplikationen kommt. Die Risikomatrix ist ein praktisches Instrument, das eine systematische Erfassung von Informationen und gezielte Risikoeinschätzung ermöglicht.


Es ist wichtig, die Risikobewertung regelmäßig zu überprüfen und die Maßnahmen zu dokumentieren, um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.



Bleibt gesund und munter


Eure


Schwester Eva


Pflegeexpertin






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